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Hamburg-Nord boomt: Das wird in Klein-Borstel, Alsterdorf, Fuhlsbüttel und Ohlsdorf gebaut

Der Bezirk Hamburg-Nord plant zahlreiche Bauvorhaben in den Stadt- bzw. Ortsteilen Klein-Borstel, Alsterdorf, Fuhlsbüttel und Ohlsdorf. Fokus der Baumaßnahmen bleibt wie schon in den Vorjahren der Wohnungsbau. 2021 wurden im Bezirk nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde 1.980 Wohnungen genehmigt. Damit konnte der Vorjahreswert von 1.650 neu genehmigten Wohneinheiten um 20% übertroffen werden. Nur der Bezirk Wandsbek erteilte 2021 noch mehr Genehmigungen – und zwar für 2.139 Wohneinheiten, verkündete die Behörde von Senatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD).

Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz von den Grünen sagte gegenüber dem Hamburger Abendblatt: „2022 treiben wir die Verkehrswende voran, schaffen bezahlbaren Wohnraum und entwickeln die soziale Infrastruktur bedarfsgerecht weiter.“ Der Rad- und Fußverkehr werde weiter gestärkt, zudem könnten 2400 Wohnungen genehmigt beziehungsweise fertiggestellt werden. Große Wellen schlägt die Grundsanierung der Wellingsbütteler Landstraße bzw. des Wellingsbütteler Wegs, die 5 Jahre lang für die Bearbeiten gesperrt werden sollten. Nach massiven Bürgerprotesten hat der Senat die Planung gestoppt und neu gestartet. In drei Bauabschnitten werden auf dem rund 3,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen Fuhlsbütteler Straße bis zur 90-Grad-Kurve am Wellingsbütteler Torhaus Siel, Frischwasser, Strom und Gasleitungen erneuert. Anschließend soll eine neue Straße mit Radwegen und einer 4,50m breiten Fahrbahn entstehen. 

Bebauung im Anzuchtgarten in Klein-Borstel auf 2023 verschoben

Im Stadtteil Ohlsdorf mit seinem Ortsteil Klein-Borstel sind folgende größere Bauvorhaben laut Angaben des Bezirks in Planung bzw. bereits in der Realisierung: Mit dem „Urban Village Klein Borstel“ soll auf der gemäß dem Bürgervertrag bis 2022 als Flüchtlingsunterkunft genutzten Fläche des ehemaligen Anzuchtgartens ein Wohnquartier entstehen. Bis Ende 2019 lief die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans, bei der von Anwohnern Bedenken u.a. gegen die Dichte der Bebauung und die Zunahme des Verkehrs geäußert wurden. Der Bebauungsplan Ohlsdorf 30 wurde im Mai 2020 von der roten-grünen Mehrheit im Bezirk beschlossen. Die CDU-Opposition mit der Klein-Borsteler Wahlkreisabgeordneten Martina Lütjens kritisierte das Vorgehen. Geplant sind 97 Wohneinheiten und eine Kita mit 60 Plätzen. Der Beginn der Arbeiten wird sich laut Behörde von 2022 auf 2023 verschieben.

Im Grünen Grunde hat auf dem ehemaligen Gelände des Schwimmbads Ohlsdorf 2021 der Bau von drei Häusern mit insgesamt 116 Wohnungen begonnen, von denen 53 öffentlich gefördert sein sollen. An der Fläche verläuft der Alsterradweg, der in dem Zuge saniert wird. Die Wohnungen sollen laut aktuellen Angaben Ende 2022 bezugsfertig sein.

Zwei größere Bauvorhaben in Alsterdorf geplant

In Alsterdorf sollen in dem kommenden zwei Jahren zwei größere Vorhaben für den Wohnungsbau starten: Am Maienweg 77 entstehen rund 100 Wohnungen, die alle öffentlich gefördert und vermietet werden. Auf der Fläche des 2012 abgebrochenen Koops-Hauses sollen rund 90 Wohneinheiten gebaut werden. Das Baugrundstück ist Teil der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, welche durch Sengelmannstraße, Alsterdorfer Straße und die U-Bahnlinie U1 begrenzt wird. Die Distanz zum Alsterdorfer Markt – dem Zentrum des Stiftungsgeländes – beträgt rund 150m. An der Deelböge entstehen zwei Gebäudekomplexe: Auf der langjährigen Brache neben der JET-Tankstelle ein sechsstöckiger Büro- und Gewerbekomplex mit einer Tiefgarage für rund 300 Autos und Fahrräder gebaut. Ein Stück weiter beginnt laut abendblatt.de der Bau des Gewerbequartiers „New York Campus FLOW“, in den unter anderem Sysmex, der Weltmarktführer für Diagnose- und Labortechnik, einziehen wird.

Noch keinen konkreten Zeitplan gibt es für den geplanten Neubau der Kita „Am Blumenacker“ in Fuhlsbüttel. Im Nordteil des Grundstücks sollen 24 Wohnungen entstehen. Für die bis zu 60m langen Grundstücke im benachbarten Blockinnenbereich sollen Optionen für einen Teilverkauf zur Ansiedlung von Reihenhäusern ermöglicht werden. Der Einzelhandel am Erdkampsweg ist ca. 600m entfernt. Ebenfalls noch unklar ist der Baubeginn für die Bebauung des nicht mehr benötigten Teils des Justizvollzugsanstalt (JVA) Fuhlsbüttel. Die Fläche ist circa 4,5 Hektar groß. Ein neuer Bebauungsplan soll entwickelt und verabschiedet werden.

Die Brabandstraße wird zwischen Hindenburgstraße und Sengelmannstraße verkehrsberuhigt ausgebaut. In dem Zuge werden die Parkplätze neu angeordnet und rund 40 Bäume gesetzt. Außerdem setzt der Bezirk den barrierearmen Umbau des Alsterwanderweges fort: An der Rathenaubrücke soll eine neu Rampe die bisherige Treppe ersetzen und am Alsterdorfer Damm wird die unter Denkmalschutz stehende Brücke ebenfalls um eine Rampe ergänzt. Der Fuhlsbütteler Mühlenteich wird entschlammt.

In Hamburger City-Nord entstehen Wohngebäude

Die bekannte Hamburger City-Nord mit den markanten Büro-Hochhäusern soll in den kommenden Jahren um Wohngebäude erweitert werden. Auf dem Grundstück der früheren „Postpyramide“ genannten Oberpostdirektion werden 523 Wohnungen mit rund 38.000 qm Wohnfläche geplant. Dazu kommen Büro, Gewerbe und eine Kita. Die Bauarbeiten am „Projekt Ipanema“ sollen nach dem Eigentümerwechsel im Frühjahr 2021 fortgesetzt werden. Die Fertigstellung ist bis 2024 geplant. Details können auf der Projekt-Homepage in Erfahrung gebracht werden. Ein Stück nördlich zwischen Sydneystraße und Überseering sollen auf dem Areal der früheren Postbank 180 Wohnungen entstehen. Am Mexikoring ist ein zwölfstöckiges Haus mit 166 Mikroapartments geplant.

An der Kreuzung von Fuhlsbüttler Straße und Ecke Hebebrandstraße wird der Neubau eines sechsgeschossigen Büro-Campus abgeschlossen. Hauptmieter in dem Gebäude wird laut abendblatt.de die französische Großbank Société Générale für mindestens 15 Jahre. Auf der Fläche der früheren Schiffbauversuchsanstalt an der Dieselstraße sind bereits die zahlreiche der 700 Wohnungen bezugsfertig. Dazu kommen Kleingärten, eine Kita und Geschäfte. Laut abendlatt.de errichtet eine Baugenossenschaft am Schlicksweg ein Gebäude mit Einzelhandel, Büros und 144 Wohnungen. 

Erweiterung des Hamburger Stadtparks

Keine neue Informationen gibt es zur geplanten Erweiterung des Hamburger Stadtparks. Gemäß vorläufigen Überlegungen könnten zum Beispiel die Otto-Wels-Straße und der Südring für Autos gesperrt und der Park um nahe gelegene Bereiche vergrößert werden. Im Herbst 2020 hatten mehr als 11.000 Personen an einer entsprechenden Befragung teilgenommen. Im Frühjahr 2021 waren die Ergebnisse der Befragung etwa 20 am Stadtpark ansässigen Interessenvertretern im Rahmen eines digitalen Workshops vorgestellt worden.

Zahlreiche weitere Angaben zu den öffentlichen Bauvorhaben im Hamburg-Nord und über die zugehörigen Stadtteile liefern der Bericht zum Wohnungsbauprogramm 2021 des Bezirks Hamburg-Nord sowie die Webseite des Bezirks zu aktuellen Wohnprojekten.

Foto: Kohlschein

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