Die Inflationsrate ist im Oktober auf einen neuen Rekordwert gestiegen. 4,5% betrug der Preisanstieg gegenüber dem Monat des Vorjahres. Dies war das stärkste Preiswachstum seit 28 Jahren, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Zu den wichtigsten Preistreibern zählten dabei die Kosten, die auch mit dem Wohnen in Deutschland verbunden sind.
Den für Verbraucher stärksten Anstieg verzeichneten die Energiekosten. Sie verteuerten sich gegenüber dem Oktober 2020 um satte 18,6%. Unter die Energiekosten fallen im Rahmen der Inflationsberechnung die Preise für Haushaltsenergie sowie für Heizöl und Kraftstoffe. Die Verteuerung von Heizöl und Kraftstoffen führt die Preisstatistik bereits seit Monaten mit zuletzt Steigerungsraten von bis zu 20% unangefochten an. Hier macht sich neben der höheren Mehrwertsteuer auch die Anfang 2021 eingeführte CO2-Bepreisung bemerkbar. Die Preise für Haushaltsenergie (v.a. Strom und Gas) wachsen hingegen langsamer, und zwar zuletzt mit rund 7,5%. Am stärksten von der hohen Inflation betroffen sind demnach Besitzer von Ölheizungen und Vielfahrer von Kfz.
Rückkehr zu 19% Mehrwertsteuer schlägt voll durch
Inzwischen schlägt auch die Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung des zweiten Halbjahres 2020 voll durch. Denn seit Jahresbeginn gelten wieder die normalen Mehrwertsteuersätze von 7 bzw. 19%. Waren und Dienstleistungen werden also im Vergleich zum Vorjahr tendenziell teurer.
Erhebliche Wachstumsraten verzeichneten in den vergangenen Jahren auch die Mieten in Deutschland. Zuletzt zeigten sich jedoch in einigen Regionen Deutschlands leicht rückläufige Mieten, was laut Experten auf Effekte der Mietpreisbremse zurückzuführen ist. So betrug der Preisanstieg der Mieten in Deutschland zuletzt auch nur rund 1,5% gegenüber dem Vorjahr. Wichtig ist dieser Wert für sogenannte Index-Mietverträge, deren Entwicklung an die Preissteigerung des Wohnens gekoppelt ist.
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