Haus wird mit Photovoltaikanlage nachgerüstet

Lohnt sich die Nachrüstung einer Photovoltaik-Anlage in einem Wohnhaus?

Der Einbau von Photovoltaikanlagen in Deutschland boomt aktuell wie nie zuvor. Jedes Jahr wächst der Zubau mit zweistelligen Raten weiter. Da stellen sich viele Immobilien-Eigentümer die Fragen: Lohnt sich der Einbau auch bei mir? Funktioniert der Einbau auch bei einer älteren Bestandsimmobilie? Wir geben in diesem Blogbeitrag Empfehlungen zu den wichtigsten Aspekten rund um das Thema Photovoltaikanlagen.

Der Einbau einer Photovoltaikanlage kann sich unter verschiedenen Umständen lohnen. Hier sind einige Faktoren zu berücksichtigen, um die Rentabilität einer solchen Anlage zu beurteilen:

  1. Standort: Die Sonneneinstrahlung variiert je nach geografischer Lage. In Regionen mit viel Sonnenschein ist der potenzielle Ertrag höher und die Anlage rentabler. Die Sonnenscheindauer für Ihren Standort können Sie zum Beispiel über einen Wetterdienst herausfinden. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer in Hamburg beträgt etwa 1.400 bis 1.600 Stunden pro Jahr und damit niedriger als in München, Frankfurt oder Freiburg (bis zu 2.000 Stunden jährlich)
  2. Dachausrichtung und Neigung: Eine südliche Ausrichtung des Daches mit einer Neigung zwischen 30 und 45 Grad ist ideal, um das Sonnenlicht effizient einzufangen. Ein ungünstiger Dachwinkel oder eine ungünstige Ausrichtung können die Rentabilität beeinflussen. Auch Südwest oder Südost eignen sich gut. Bei anderen Ausrichtungen sollte eine genaue Prüfung erfolgen. Es gibt spezielle PV-Module mit einer speziellen Zellstruktur oder einer anderen Technologie, um den Ertrag auch bei weniger idealen Ausrichtungen zu maximieren.
  3. Schattenanalyse: Überprüfen Sie mögliche Schattenquellen wie Bäume, benachbarte Gebäude oder Schornsteine. Schatten können die Leistung der Photovoltaikanlage erheblich beeinträchtigen. Es ist ratsam, eine Schattenanalyse durchzuführen, um die optimalen Positionen für die Solarmodule zu ermitteln.
  4. Stromverbrauch: Eine Photovoltaikanlage ist umso rentabler, je mehr Strom im eigenen Haushalt verbraucht wird. Wenn der größte Teil des erzeugten Stroms selbst genutzt wird, reduziert sich der Bezug von teurem Netzstrom. Die Höhe der Einspeisevergütung und die Dauer des Vergütungszeitraums sind wichtige Faktoren bei der Rentabilitätsberechnung.
  5. Lebensdauer und Wartung: Photovoltaikanlagen haben eine typische Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Die Wartungskosten sind in der Regel gering, aber es sollten regelmäßige Inspektionen und gegebenenfalls Reinigungen durchgeführt werden.
  6. Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit: Der Einbau einer Photovoltaikanlage trägt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen bei. Wenn Umweltaspekte und Nachhaltigkeit wichtige Motive sind, kann dies einen zusätzlichen Wert darstellen, der über die finanzielle Rentabilität hinausgeht.

Was muss ich bei der Nachrüstung einer PV-Anlage auf einem Bestandshaus beachten?

Es ist ratsam, eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung für den konkreten Fall durchzuführen. Ein Fachbetrieb kann die spezifischen Gegebenheiten bewerten und eine Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsrechnung erstellen.

Wenn die Photovoltaikanlage in einem Einfamilien-Altbauhaus nachgerüstet werden soll, gibt es einige zusätzliche Aspekte zu beachten. Dazu zählen:

  1. Dachstatik: Überprüfen Sie die Tragfähigkeit des Daches, um sicherzustellen, dass es das Gewicht der Photovoltaikanlage tragen kann. Ältere Gebäude haben möglicherweise eine begrenzte Tragfähigkeit, daher ist es ratsam, eine statische Berechnung durchzuführen oder einen Statiker hinzuzuziehen.
  2. Dachzustand: Überprüfen Sie den Zustand des Daches, insbesondere der Dachdeckung. Wenn das Dach reparaturbedürftig ist oder in naher Zukunft erneuert werden muss, sollte dies vor der Installation der Photovoltaikanlage erfolgen, um Schäden oder Beeinträchtigungen der Anlage zu vermeiden.
  3. Elektrische Anschlüsse: Überprüfen Sie die elektrische Anlage des Hauses, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen einer Photovoltaikanlage entspricht. Es kann erforderlich sein, den Zählerkasten zu erweitern oder zu modernisieren, um die Integration der Anlage zu ermöglichen. Ein Elektrofachmann kann dabei helfen.
  4. Genehmigungen und Vorschriften: Informieren Sie sich über lokale Vorschriften, Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren für die Installation von Photovoltaikanlagen. In einigen Fällen können spezielle Genehmigungen erforderlich sein, insbesondere wenn das Haus unter Denkmalschutz steht.

Es ist ratsam, bei der Planung und Installation einer Photovoltaikanlage die Unterstützung eines erfahrenen Fachmanns oder einer spezialisierten Firma in Anspruch zu nehmen. Sie können Ihnen bei der Bewertung der spezifischen Gegebenheiten Ihres Altbauhauses helfen und eine maßgeschneiderte Lösung entwickeln.

Welche Größe und Leistung einer PV-Anlage ist optimal?

Die optimale Größe einer Solaranlage – zum Beispiel für eine 4-köpfige Familie – hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Stromverbrauch der Familie, dem verfügbaren Dachbereich und dem Ziel, den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms zu maximieren. Eine grobe Schätzung basierend auf durchschnittlichen Verbrauchswerten könnte wie folgt aussehen:

  1. Stromverbrauch: Schätzen Sie den durchschnittlichen Stromverbrauch Ihrer Familie pro Jahr. Dies kann anhand vergangener Stromrechnungen ermittelt werden. Eine typische 4-köpfige Familie verbraucht in Deutschland durchschnittlich etwa 4.000 bis 5.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
  2. Solarertrag: Schätzen Sie den jährlichen Ertrag einer Solaranlage basierend auf der Größe und Leistungsfähigkeit der Anlage. Eine Faustregel besagt, dass eine Photovoltaikanlage in Mitteleuropa pro installiertem Kilowatt (kW) Leistung durchschnittlich etwa 800 bis 1.000 kWh Strom pro Jahr erzeugt.
  3. Berechnung der benötigten Größe: Teilen Sie den geschätzten jährlichen Stromverbrauch Ihrer Familie durch den durchschnittlichen jährlichen Ertrag einer Solaranlage pro installiertem Kilowatt. Zum Beispiel, wenn Ihre Familie 4.500 kWh Strom pro Jahr verbraucht und die Anlage einen Ertrag von 900 kWh pro installiertem kW hat, wäre eine Solaranlage mit einer installierten Leistung von etwa 5 kW angemessen (4.500 kWh / 900 kWh/kW = 5 kW).

Es ist wichtig anzumerken, dass dies eine grobe Schätzung ist und von vielen individuellen Faktoren abhängt. Um eine genaue Dimensionierung der Solaranlage für Ihre spezifischen Anforderungen zu erhalten, sollten Sie eine detailliertere Analyse durchführen lassen.

Gibt es eine Förderung für den Einbau einer PV-Anlage?

Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet einen Förderkredit für die Installation von Photovoltaikanlagen in Deutschland an. KfW-Programm 270 – Erneuerbare Energien „Standard“: Dieses Programm bietet Darlehen für Privatpersonen und Unternehmen, die in erneuerbare Energien investieren möchten. Es umfasst auch den Einbau von Photovoltaikanlagen. Die Höhe des Darlehens kann bis zu 100 % der förderfähigen Kosten betragen.

Zusätzlich zum KfW-Förderprogramm gibt es auch regionale oder lokale Förderungen in Hamburg, die spezifisch auf die Bedürfnisse der Region zugeschnitten sein können. Es empfiehlt sich, die aktuellen Förderprogramme auf der Website der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) zu prüfen, um die genauen Konditionen und Anforderungen zu erfahren.


Foto: hansenn/istockphoto.com

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