Lieber abreißen und neu bauen statt sanieren?

Was tun: Altes Haus renovieren oder besser abreißen?

Wer ein Grundstück mit einem älteren Haus darauf kauft, dem stellt sich womöglich die Frage: renovieren oder abreißen und neu bauen? Die hohen Anforderungen an die energetische Sanierung von Häusern einerseits und die hohen Kosten für Erdgas und Öl andererseits, machen diese Abwägung nicht gerade einfacher. Doch von welchen Faktoren, hängt es ab, ob es sinnvoller ist, ein Haus abzureißen oder neu zu bauen? Hier sind einige Aspekte, die bei der Beantwortung dieser Frage eine Rolle spielen:

  1. Zustand des bestehenden Hauses: Wenn das bestehende Haus in einem schlechten Zustand ist, starken strukturellen Schäden unterliegt, Schimmel oder Hausbock aufweist oder nicht den aktuellen Baustandards entspricht, kann ein Abriss und Neubau die beste Option sein. Reparaturen und Renovierungen könnten möglicherweise zu teuer oder ineffektiv sein.
  2. Kosten: Der Abriss eines Hauses und der anschließende Neubau sind auf jeden Fall teuer. Vergleichen Sie die geschätzten Kosten für den Abriss, den Neubau und eventuelle Renovierungen, um festzustellen, welche Option finanziell sinnvoller ist.
  3. Ziel und Bedürfnisse: Überlegen Sie, ob das bestehende Haus Ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht. Wenn Sie bestimmte Anforderungen haben, die mit dem aktuellen Haus nicht erfüllt werden können (z. B. mehr Platz, energieeffizientere Konstruktion, moderneres Design), könnte ein Neubau die beste Wahl sein.
  4. Standort: Der Standort des Hauses kann ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn das Grundstück wertvoll ist und die Lage attraktiv ist, könnte ein Abriss und ein Neubau die beste Option sein. Dies gilt auch, wenn das Grundstück groß genug ist, um mehr Wohnfläche zu schaffen. Hingegen könnte es sinnvoll sein, das bestehende Haus zu renovieren oder umzubauen, wenn das Gebäude historisch bedeutsam ist und besser zur Nachbarschaft passt.
  5. Kostensicherheit: Die Kosten für Abriss und Neubau lassen sich in der Regel recht gut planen. Bei der Renovierung ist das oft anders: Viele Kosten sind unbekannt und erweisen sich erst im Rahmen der Durchführung. Profis raten dazu, einen Puffer für unerwartete Kosten von 20% der Bausumme einzuplanen.

Es ist notwendig, mit Architekten, Bauunternehmen oder Fachleuten im Baubereich zu sprechen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob im spezifischen fall eher eine Renovierung oder ein Abriss und Neubau sinnvoller ist. Die Experten können helfen, die Vor- und Nachteile beider Optionen basierend auf den spezifischen Bedürfnissen und Umständen der Eigentümer abzuwägen. Klimafreundlicher ist in der Regel eine Umbaumaßnahme.

Bei der Renovierung eines alten Hauses gibt es mehrere wichtige Punkte zu beachten. Hier sind einige davon:

  1. Gründliche Inspektion: Beginnen Sie mit einer gründlichen Inspektion des Hauses, um den genauen Zustand und eventuelle strukturelle Probleme, Schäden oder Schwachstellen zu identifizieren. Dazu gehören die Überprüfung der Elektrik, der Sanitärinstallationen, des Dachs, der Fenster und Türen sowie anderer wichtiger Systeme.
  2. Budgetplanung: Legen Sie ein realistisches Budget fest, das sowohl die erwarteten Kosten für die Renovierung als auch mögliche unvorhergesehene Ausgaben berücksichtigt. Es ist ratsam, einen Puffer für unerwartete Probleme einzuplanen, die während der Renovierung auftreten können.
  3. Priorisierung der Arbeiten: Priorisieren Sie die Renovierungsarbeiten, um die wichtigsten und dringendsten Bereiche anzugehen. Dies könnte Reparaturen an der Gebäudestruktur, der Sanitär- und Elektroinstallation, der Heizung oder der Isolierung umfassen.
  4. Beachtung von Vorschriften und Genehmigungen: Informieren Sie sich über lokale Baugesetze, Vorschriften und erforderliche Genehmigungen, die für die Renovierung Ihres Hauses gelten. Stellen Sie sicher, dass alle Arbeiten den rechtlichen Anforderungen entsprechen, um spätere Probleme zu vermeiden.
  5. Auswahl qualifizierter Fachleute: Arbeiten Sie mit qualifizierten Fachleuten zusammen, sei es ein Architekt, ein Bauunternehmer oder Handwerker, die Erfahrung mit Renovierungen alter Häuser haben. Sie können Ihnen dabei helfen, die besten Lösungen für strukturelle Probleme zu finden und den Charme des Hauses zu bewahren.
  6. Energieeffizienz verbessern: Überlegen Sie, wie Sie die Energieeffizienz des Hauses verbessern können, indem Sie beispielsweise Isolierung, energiesparende Fenster und Türen, eine effiziente Heizungs- und Kühlanlage oder erneuerbare Energien in Betracht ziehen. Dies kann nicht nur die Umweltfreundlichkeit erhöhen, sondern auch zu langfristigen Kosteneinsparungen führen. Wenn Ihr Haus nach dem Umbau den Effizienzhaustandard KfW-85 erreicht, können Sie einen Förderkredit der KfW erhalten.
  7. Erhaltung des Charakters: Wenn Sie den Charakter des alten Hauses bewahren möchten, achten Sie darauf, originale Merkmale wie historische Architekturdetails, Holzarbeiten oder Fliesen zu erhalten und wiederherzustellen, falls möglich. Dies kann dem Haus seinen einzigartigen Charme verleihen.

Es ist ratsam, professionelle Beratung einzuholen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Schritte berücksichtigt werden und die Renovierung reibungslos verläuft.

Der Abriss eines alten Wohnhauses erfordert ebenso eine sorgfältige Planung und die Einhaltung bestimmter Schritte. Hier ist ein allgemeiner Überblick über den Ablauf:

  1. Planung und Genehmigungen: Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Genehmigungen und Genehmigungen für den Abriss des Hauses erhalten. Dies kann von Land zu Land oder von Region zu Region unterschiedlich sein. Informieren Sie sich bei den örtlichen Baubehörden über die erforderlichen Schritte und Unterlagen.
  2. Abtrennung von Versorgungsleitungen: Schalten Sie die Versorgungsleitungen für Wasser, Gas, Strom und andere Dienstleistungen ab und lassen Sie diese vom entsprechenden Versorgungsunternehmen entfernen (vollständiger Rückbau Gas und Strom). Dies sollte sicher und gemäß den Vorschriften erfolgen.
  3. Entsorgung von Gefahrstoffen: Vor dem Abriss müssen alle gefährlichen Materialien, wie Asbest oder Blei, ordnungsgemäß entfernt und entsorgt werden. Dies erfordert möglicherweise die Unterstützung von Fachleuten, die über die erforderlichen Kenntnisse und Zertifizierungen verfügen.
  4. Rückbau von Inneneinrichtungen: Entfernen Sie alle Einrichtungen, Möbel und Gegenstände aus dem Inneren des Hauses, um Platz für den Abriss zu schaffen. Dies umfasst auch das Entfernen von Fußböden, Fliesen, Schränken, Armaturen usw.
  5. Maschinen und Werkzeuge: Verwenden Sie schweres Gerät wie Bagger, Kräne oder Abbruchbagger, um das Gebäude abzureißen. Dies erfordert Fachkenntnisse und Erfahrung im Umgang mit den entsprechenden Maschinen. Es ist wichtig, die Struktur kontrolliert abzutragen, um Schäden an benachbarten Gebäuden zu vermeiden.
  6. Entsorgung des Abbruchmaterials: Das Material, das beim Abriss anfällt, muss ordnungsgemäß entsorgt werden. Es kann je nach Art des Materials und den örtlichen Vorschriften unterschiedliche Anforderungen geben. Möglicherweise müssen Sie einen Container oder eine spezielle Deponie für den Abtransport des Abbruchmaterials beauftragen.
  7. Überprüfung des Geländes: Nach dem Abriss sollten Sie das Gelände überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Trümmer entfernt wurden und keine gefährlichen Materialien zurückgeblieben sind. Sie können auch den Boden stabilisieren oder vorbereiten, wenn Sie vorhaben, ein neues Gebäude an derselben Stelle zu errichten.

Es wird empfohlen, professionelle Abrissunternehmen zu konsultieren, die über das entsprechende Fachwissen, die Ausrüstung und die Erfahrung verfügen.

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Foto: DedMityay/istockphoto.com

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