So funktioniert der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe im Haus

Wann rechnet sich im Altbau der Einbau einer Wärmepumpe?

Ganz Deutschland diskutiert über den Einbau von Wärmepumpen in Wohnhäusern. Während dies technisch und wirtschaftlich beim Neubau von Häusern in der Regel kein Problem darstellt, sieht die Situation bei Altbauten anders aus. Rechnet sich auch hier der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe?

Ob es sinnvoll ist, in ein Altbauhaus nachträglich eine Wärmepumpen-Heizung einzubauen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen:

  1. Isolierung des Gebäudes: Altbauhäuser haben oft eine schlechtere Wärmedämmung als moderne Gebäude. Eine gute Isolierung ist jedoch wichtig, um den Wärmeverlust zu minimieren und die Effizienz einer Wärmepumpe zu maximieren. Bevor eine Wärmepumpe installiert wird, sollten möglicherweise Maßnahmen zur Verbesserung der Isolierung ergriffen werden.
  2. Heizlastberechnung: Es ist wichtig, die Heizlast des Gebäudes zu berechnen, um sicherzustellen, dass die installierte Wärmepumpe ausreichend dimensioniert ist. Altbauhäuser haben oft einen höheren Heizbedarf aufgrund von schlechterer Isolierung und anderen Faktoren. Eine professionelle Bewertung kann helfen, die richtige Größe der Wärmepumpe zu bestimmen.
  3. Energiequelle für die Wärmepumpe: Wärmepumpen nutzen unterschiedliche Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erdwärme. Die Verfügbarkeit und Eignung dieser Energiequellen können je nach Standort und Eigenschaften des Altbauhauses variieren. Eine gründliche Analyse der örtlichen Gegebenheiten ist wichtig, um die beste Option zu wählen.
  4. Installationseinschränkungen: Der Einbau einer Wärmepumpe erfordert bestimmte technische Voraussetzungen und möglicherweise bauliche Veränderungen. Es ist wichtig zu überprüfen, ob diese Einschränkungen in einem Altbauhaus erfüllt werden können, ohne die Bausubstanz zu gefährden.
  5. Kosten-Nutzen-Analyse: Die Installation einer Wärmepumpe kann eine beträchtliche Investition sein. Es ist ratsam, eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen, um festzustellen, ob die langfristigen Einsparungen bei den Heizkosten die anfänglichen Installationskosten rechtfertigen.

Es wird empfohlen, einen Fachmann für erneuerbare Energien oder einen Energieberater hinzuzuziehen, um die spezifischen Gegebenheiten des Altbauhauses zu bewerten und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Einen zertifizierten Energieberater findet man bei der DENA.

Zu folgendem einfachen Test, ob ein Haus für den nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe geeignet ist, rät Peter Kafke, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale: An einem kalten Wintertag wird die Vorlauftemperatur der vorhandenen Heizung auf 55 Grad begrenzt und alle Heizkörperthermostate auf „3“ gestellt. Wird es dann in allen Räumen warm, ist der Einbau einer Wärmepumpe möglich. Bleiben einzelne Räume kalt, reicht vermutlich der Ersatz der Heizkörper durch größere aus, um die Wärmepumpe zu ermöglichen. Bleibt es in allen Räumen zu kühl, wird es ohne zusätzliche Dämmung an der Gebäudehülle keinen wirtschaftlichen Wärmepumpenbetrieb geben.

Das Magazin „Handelsblatt“ hat kürzlich noch einmal vier Vorurteile gegenüber einer Wärmepumpe widerlegt:

  • Zu teuer: Die Kosten für die Geräte werden aufgrund der steigenden Nachfrage in den kommenden Jahren sinken.
  • Zu laut: Moderne Geräte sind im Betrieb nicht mehr lauter wie Blätterrascheln.
  • Nicht erlaubt: Viele Bundesländer lockern gerade die Bauordnungen – Wärmepumpen können also auch in Hinterhöfen und direkt an Grundstücksgrenzen aufgestellt werden.
  • Zu hässlich: Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber mittlerweile gibt es ein breites Angebot an Hauben, Einfassungen und Überbauung für Wärmepumpen, sodass niemand den Anblick der weißen oder grauen Kästen im Garten ertragen muss.

Wie hoch sind die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe?

Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe in einem Altbau können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Gebäudes, dem Zustand der vorhandenen Heizungsanlage, der gewählten Wärmepumpenart, der Art der Energiequelle und der regionalen Preise für Arbeits- und Materialkosten.

Generell kann der Einbau einer Wärmepumpe in einem Altbau mehr kosten als in einem Neubau. Denn die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe in einem Altbau umfassen in der Regel mehr als nur den Kauf der Wärmepumpe selbst. Hier sind einige weitere Kosten, die berücksichtigt werden sollten:

  1. Installation: Die Installation einer Wärmepumpe erfordert in der Regel die Zusammenarbeit mit Fachleuten, wie zum Beispiel Heizungsinstallateuren oder spezialisierten Unternehmen für erneuerbare Energien. Die Kosten für die Installation können je nach Komplexität des Projekts und der benötigten Arbeitsstunden variieren.
  2. Vorbereitende Maßnahmen: In einigen Fällen sind vor dem eigentlichen Einbau der Wärmepumpe bauliche Veränderungen oder Anpassungen erforderlich. Dies kann den Austausch oder die Anpassung von Heizungsrohren, die Installation von Wärmespeichern oder die Verbesserung der Gebäudeisolierung umfassen. Die Kosten für diese vorbereitenden Maßnahmen sollten in die Gesamtkosten einbezogen werden.
  3. Anschluss an das Heizungssystem: Die Wärmepumpe muss in das vorhandene Heizungssystem des Gebäudes integriert werden. Dies kann zusätzliche Kosten für den Anschluss an die Heizkörper, Fußbodenheizung oder andere Wärmeabgabesysteme verursachen.
  4. Energiequelle: Je nachdem, welche Energiequelle für die Wärmepumpe gewählt wird (z. B. Luft, Wasser, Erdwärme), können zusätzliche Kosten für die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur entstehen. Zum Beispiel erfordert eine Erdwärmepumpe Bohrungen im Boden, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
  5. Wartung und Service: Wie bei jeder Heizungsanlage sollten auch Wärmepumpen regelmäßig gewartet werden, um einen effizienten und störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Die Kosten für Wartungsverträge oder Serviceleistungen sollten in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden.

Es ist wichtig, dass bei der Kostenschätzung alle diese Faktoren berücksichtigt werden, um ein realistisches Bild der Gesamtkosten des Einbaus einer Wärmepumpe in einem Altbau zu erhalten. Womöglich übersteigen die Kosten das verfügbare Budget der Eigentümer. In diesem Fall kommt auch der Verkauf der Immobilie in Betracht, dabei unterstützen wir Sie im Großraum Hamburg gern. Vielleicht macht zunächst die Bewertung der Immobilie Sinn.

Förderung durch die KfW-Bank möglich

Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) kann den Einbau einer Wärmepumpe und den damit verbundenen Umbau in einem Altbau bezuschussen. Die KfW-Bank bietet verschiedene Förderprogramme an, die darauf abzielen, energieeffiziente Maßnahmen in Wohngebäuden zu unterstützen. Im Altbau fördert die KfW-Bank den Austausch der Heizungsanlage, wenn das Haus umfassend energe­tisch saniert wird – und damit mindestens die Anforder­ungen an ein Effizienz­haus 85 oder Effizienz­haus Denkmal erfüllt. Details zu diesem KfW-Förderprogramm 261 finden sich hier.

in der Hansestadt Hamburg gibt es zusätzlich zur Förderung der KfW-Bank auch Fördermöglichkeiten von der IFB Hamburg (Investitions- und Förderbank Hamburg). Die IFB Hamburg bietet verschiedene Förderprogramme im Bereich der energetischen Gebäudesanierung an. Relevante Programme zum „Energetisch Sanieren“ finden sich auf der Webseite der IFB Hamburg. Diese Programme fördern Maßnahmen zur Energieeinsparung und energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Es bietet Zuschüsse für verschiedene Maßnahmen, darunter die Erneuerung der Heizungsanlage mit dem Einbau einer Wärmepumpe.


Foto: NAPA74/istockphoto.com

Nach oben scrollen