Haus mit Wärmedämmung der Fassade sanieren

So sanieren Sie ein Bestandhaus am effektivsten und schnellsten

Energie ist teuer und ältere Wohnhäuser verbrauchen teils viel Energie zum Heizen und zur Erwärmung von Wasser. Häuser aus den 60er, 70er oder 80er Jahren weisen teils sehr schlechte Energiekennwerte auf, die sich in den Buchstaben F, G oder sogar H im Energieausweis niederschlagen. Die Klasse H steht für einen extrem hohen Energieverbrauch. Ein Gebäude, das mit dem Buchstaben H gekennzeichnet ist, hat den höchsten Energieverbrauch und die geringste Energieeffizienz (Endenergieverbrauch oder -bedarf über 250 kWh/(m²a)).

Bei Gebäuden mit diesen Energiekennwerten liegt es nahe, eine energetische Sanierung durchzuführen und den Energiestandard zu verbessern. Wenn man durch die Sanierung den Standard der KfW-Effizienzhausstufe 85 erreicht, winkt sogar eine attraktive Förderung der KfW-Bank. Doch wie lässt sich eine ältere Immobilie energetisch sanieren? Worauf ist zu achten und welche Maßnahmen machen am meisten Sinn?

Die energetische Sanierung eines alten Wohnhauses kann auf verschiedene Weisen erfolgen, abhängig von den spezifischen Bedürfnissen und der Bausubstanz des Hauses. Hier sind einige häufige Maßnahmen, die in Betracht gezogen werden können:

  1. Wärmedämmung: Eine effiziente Wärmedämmung ist einer der wichtigsten Aspekte bei der energetischen Sanierung. Dies kann durch die Isolierung von Außenwänden, Dach, Kellerdecke und Fenstern erreicht werden. Hierbei sollten hochwertige Dämmmaterialien verwendet werden, die den Wärmeverlust minimieren. Der Wärmeverlust der Außenwände kann um bis zu 50% reduziert werden. Eine Isolierung der Kellerwände und der Bodenplatte kann ebenfalls dazu beitragen, Wärmeverluste zu minimieren.
  2. Dachsanierung: Eine gründliche Inspektion und Sanierung des Dachs kann dazu beitragen, Wärmeverluste zu minimieren. Dies umfasst die Überprüfung der Dachisolierung, die Reparatur von undichten Stellen sowie gegebenenfalls den Austausch von beschädigten Dachelementen.
  3. Fensteraustausch: Der Austausch alter Fenster gegen energieeffiziente Modelle mit Isolierverglasung kann den Wärmeverlust reduzieren und den Komfort im Haus verbessern. Die Reduzierung des Wärmeverlusts kann 20-30% erreichen.
  4. Fassadengestaltung: Neben der Wärmedämmung können auch gestalterische Elemente in die Fassade integriert werden, die sowohl ästhetisch ansprechend sind als auch zur Energieeffizienz beitragen. Zum Beispiel können vorspringende Bauteile, wie Sonnenschutzsysteme oder vertikale Begrünung, den solaren Wärmeeintrag reduzieren.
  5. Heizungsoptimierung: Die Modernisierung der Heizungsanlage ist ein wichtiger Schritt. Effiziente Heizsysteme wie Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Pelletöfen können den Energieverbrauch senken. Die Installation programmierbarer Thermostate und die Optimierung der Heizungsregelung sind ebenfalls sinnvolle Maßnahmen. Denken Sie auch an den hydraulischen Abgleich. Beim Heizsystem können bis zu 30% des Energiebedarfs reduziert werden.
  6. Lüftung: Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann den Luftaustausch gewährleisten und gleichzeitig Energieverluste minimieren.
  7. Erneuerbare Energien: Die Integration erneuerbarer Energien wie Solarthermie oder Photovoltaik kann dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
  8. Gebäudetechnik: Der Einsatz von energieeffizienten Haushaltsgeräten und Beleuchtungssystemen kann den Gesamtenergieverbrauch reduzieren. Die Integration von Smart Home-Technologie ermöglicht eine effizientere Steuerung von Heizung, Beleuchtung und anderen elektrischen Geräten im Haus.
  9. Dichtheit: Die Reduzierung von unkontrollierten Luftlecks durch Abdichtung von undichten Stellen in der Gebäudehülle kann den Wärmeverlust minimieren.

Die optimale Vorgehensweise hängt von der spezifischen Situation des Wohnhauses ab. Eine individuelle Energieberatung durch Fachleute wie Architekten, Energieberater oder Handwerker kann helfen, die besten Maßnahmen für das konkrete Gebäude zu ermitteln. Die genauen Einsparungen sind von vielen Faktoren abhängig, einschließlich der geografischen Lage, des individuellen Nutzerverhaltens und der Energiepreise.

Die Kosten der einzelnen Sanierungsmaßnahmen können je nach verschiedenen Faktoren wie Größe des Hauses, regionale Preise, Zustand des Gebäudes und gewählte Materialien variieren.

Potenziell teurere Maßnahmen:

  1. Fassadendämmung: Die Dämmung der Fassade kann zu den teureren Maßnahmen gehören, insbesondere wenn umfangreiche Arbeiten erforderlich sind, wie z.B. das Anbringen von Dämmplatten und Verputzen.
  2. Fensteraustausch: Der Austausch von Fenstern gegen energieeffiziente Modelle mit Isolierverglasung kann kostenintensiv sein, insbesondere wenn eine größere Anzahl von Fenstern betroffen ist.
  3. Heizungsoptimierung: Die Modernisierung der Heizungsanlage kann kostenintensiv sein, vor allem wenn eine komplette Umstellung auf erneuerbare Energien wie Wärmepumpen oder Pelletöfen erforderlich ist.

Potenziell günstigere Maßnahmen:

  1. Dichtheitsprüfung und Abdichtung: Das Identifizieren und Abdichten von undichten Stellen in der Gebäudehülle kann vergleichsweise günstig sein, erfordert aber möglicherweise regelmäßige Wartung.
  2. Smart Home-Technologie: Die Installation von Smart Home-Technologie, insbesondere wenn sie schrittweise erfolgt und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist, kann mit niedrigeren Kosten verbunden sein.
  3. Wassereinsparung: Der Austausch von wassersparenden Armaturen und die Installation von einfachen Grauwassernutzungssystemen können in der Regel zu moderaten Kosten umgesetzt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle älteren Wohnhäuser zwangsläufig einen hohen Heizenergieverbrauch haben. Es gibt auch gut erhaltene und sanierte Altbauten, die dank energetischer Modernisierungen einen geringeren Energieverbrauch aufweisen.

Falls Sie überlegen, eine ältere Immobilie wegen der hohen Sanierungskosten doch eher zu verkaufen, als zu sanieren, sprechen Sie uns gerne. Als Ihr persönlicher Immobilienmakler helfen wir Ihnen gern, die richtige Strategie für Ihre Wohnimmobilie zu finden.


Foto: lassi meony/istockphoto.com

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