Dank der großzügigen Förderung durch die Bundesregierung steigen die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen aktuell stark an. Immer mehr Autohersteller bringen attraktive neue Modell mit Elektromotor auf den Markt. Parallel dazu wächst die Nachfrage nach sogenannten Wallboxen (Wandladestation), mit denen die Fahrzeuge auch mit großen Akkus zuhause relativ zügig aufgeladen werden können. Die Bundesregierung hat wegen der großen Nachfrage nach der Förderung das Programm um 300 Millionen Euro aufgestockt.
Wer solch eine Wallbox an seinem Haus installieren möchte, sollte eine Reihe von Punkten frühzeitig berücksichtigen. Darauf weist der Bayerische Haus- und Grundbesitzerverein in einem aktuellen Beitrag hin (siehe Hausbesitzer-Zeitung 6/2021, Seite 344f).
Förderung durch die KfW-Bank mit bis zu 900 Euro möglich
- Der Akku des E-Autos sollte auf keinen Fall an einer üblichen Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Durch die Dauerbelastung kann es zu Überlastung, Erhitzung und schließlich zu einem Kabelbrand kommen, schreibt der Verband in dem Beitrag. Die Installation der Wallbox sollte durch eine zertifizierte Elektro-Fachfirma erfolgen.
- Der Elektriker muss prüfen, ob die vorhandene Hauselektrik den Anforderungen für eine Wallbox genügt. Ladeboxen mit einer Ladeleistung von 11 Kilowatt benötigen typischerweise einen dreiphasigen Drehstromanschluss mit 400 Volt.
- Die Ladestation muss beim örtlichen Verteilnetzbetreiber angemeldet werden. Ab mehr als 11 Kilowatt Leistung ist eine Genehmigung durch den Betreiber des Stromnetzes erforderlich.
- Wird die Wallbox im Freien aufgestellt, ist auf einen entsprechenden Spritzwasserschutz zu achten. Idealerweise wird die Box durch ein Dach oder ein Gehäuse vor der Witterung geschützt.
- Gegenwärtig werden private Wallboxen mit einer Leistung von 11 Kilowatt durch die KfW-Bank mit einem Betrag von bis zu 900 Euro gefördert. Details zu dem Förderprogramm finden sich hier: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Ladestationen-für-Elektroautos/. Zu beachten ist, dass der Förderantrag vor Bestellung der Ladebox gestellt werden muss und die Box über eine „intelligente“ Steuerung verfügt.
- Besonders attraktiv ist es, für das Laden des E-Autos selbst produzierten Strom zu nutzen. Dazu benötigen Sie als Eigentümer eine private Photovoltaikanlage mit Energiemanagementsystem. Über einen Speicher kann die Effizienz des System weiter erhöht werden. Aktuell gilt in immer mehr Bundesländern eine Solardachpflicht.
Bei Neubau oder Sanierung Ladebox gleich mitplanen
Haus und Grund weist außerdem darauf hin, dass bei Neubauten oder Sanierungen frühzeitig die technische Infrastruktur zum Laden von Elektroautos berücksichtigt werden sollte. „Wer heute eine Garage oder einen Carport plant, sollte gleich die Voraussetzungen für eine Ladestation oder deren spätere Nachrüstung mit einplanen“, sagte Corinna Kodim, Geschäftsführerin Energie, Umwelt und Technik des Verbands.
Foto: Nicholas77/istockphoto.com