Die Immobilienpreise in Hamburg sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen, sodass es sich viele Menschen nicht mehr leisten können, ein Haus in der Hansestadt zu kaufen oder neu zu bauen. Fachleuten zufolge ist ein Budget von mindestens 750.000 Euro in mittleren und von mindestens 1.000.000 Euro in guten Lagen für ein modernes Haus mit angenehmem Wohnkomfort notwendig. Der starke Preisanstieg hat für viele Interessenten das Hamburger Umland attraktiv gemacht.
Vorneweg ziehen die nördlich von Hamburg gelegenen Landkreise Stormarn, Segeberg und Pinneberg immer mehr Hausbauinteressenten an. Aber auch die anderen umliegenden Kreise Herzogtum Lauenburg sowie Stade und Harburg im Süden erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Folge: Auch in den Landkreisen steigen die Immobilienpreise an. Zuletzt lagen die Preiszuwächse dort sogar über denen in Hamburg.
Preisauftrieb in zweistelligem Prozentbereich pro Jahr
Besonders intensiv war der Preisauftrieb zuletzt im Landkreis Pinneberg, wie das Hamburger Abendblatt kürzlich berichtete. Gemäß einer Auswertung der Kaufverträge durch den Gutachterausschuss des Landkreises sind kreisweit die Grundstückspreise für Einfamilienhäuser 2019 und 2020 in Summe noch mal um knapp ein Viertel auf 290 Euro je Quadratmeter angestiegen. Bereits in den beiden Jahren vor der zitierten Auswertung waren die Immobilienpreise im Kreis Pinneberg um 20 Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass in den vergangenen vier Jahren die Immobilienpreise im Kreisgebiet um rund die Hälfte teurer geworden sind. „Ein Ende dieses Preisbooms oder gar ein mögliches Platzen einer Immobilienblase für den Kreis Pinneberg ist nicht in Sicht“, sagte Stefan Heesch vom Gutachterausschuss dem Abendblatt. Dabei variieren die Preise im Landkreis stark: Am günstigsten ist das Bauland mit 75 Euro pro Quadratmeter im Gebiet der Gemeinde Brande-Hörnerkirchen, am höchsten in Wedel mit rund 650 Euro je Quadratmeter.
Die Bausparkasse LBS berichtet in ihrem aktuellen Immobilien-Marktatlas für Schleswig-Holstein von ähnlichen Tendenzen. Der Atlas verzeichnete zuletzt für eine Reihe von Regionen im Hamburger Umland hohe zweistellige Preissteigerungen innerhalb eines Jahres. Dazu zählten auch Gemeinden, die bisher nicht als Top-Orte für die Immobiliensuche bekannt waren wie zum Beispiel Stelle, Trittau und Uetersen mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von 24 Prozent. Während Bargteheide gerade die Schwelle von 3.000 je Quadratmeter Wohnfläche Euro überschritten hat, gibt es rund um Bad Oldesloe viele Gemeinden, die in der Spanne von 2500 bis 3000 Euro bei den Quadratmeterpreisen liegen. Südlich von Rosengarten und Jesteburg finden sich ebenfalls viele Gemeinden, die in dieser Preiskategorie liegen wie Buchholz, Tostedt oder Handeloh. Ebenso gelten die Preisspannen für Gemeinden rund um Uetersen und Elmshorn. „Eine Blase kann man das nicht nennen“, sagte Stefan Heesch von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Pinneberg auf Anfrage dem Hamburger Abendblatt.
Günstiger ist es vor allem südwestlich von Hamburg
Wer es günstiger möchte, sollte sich südöstlich von Hamburg orientieren, berichtet das Hamburger Abendblatt aus dem LBS-Atlas. Rund um Lüneburg (3288 Euro/qm) gibt es viele Gemeinden wie Scharnebeck oder Bardowick, die in einer Preisspanne zwischen 2000 und 2500 Euro je Quadratmeter Wohnfläche bei Einfamilienhäusern aus dem Bestand liegen, heißt es im Bericht der Zeitung. Die niedrigsten Immobilienpreise in einer Spanne von 1500 bis 2000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche finden sich westlich von Hamburg in Gemeinden, die an Stade angrenzen wie Fredenbeck, Deinste oder Hollern-Twielenfleth.
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