So lässt sich beim Neubau Haus viel Geld sparen

10 Tipps mit denen sich beim Hausbau viel Geld sparen lässt

Der Bau von Wohnhäusern hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verteuert. Laut Daten des Statistischen Bundesamt betrug der Preisanstieg in den vergangenen zehn Jahren über 60% und lag damit deutlich höher als die Inflationsrate. Besonders stark stiegen die Preise in den vergangenen drei Jahren. Laut Experten sind die Zeiten hoher Kostensteigerungen beim Wohnungsbau zwar mit dem Abkühlen der Konjunktur vorüber, doch hohe Materialkosten werden die Preise vermutlich auch künftig nicht wieder sinken lassen.

Für Menschen, die ein neues Wohnhaus bauen möchten, sind das keine guten Nachrichten. Doch lassen sich beim Hausbau leicht mehrere Zehntausend Euro einsparen, wenn man einige Tipps beherzigt.

Leicht lassen sich mehrere Zehntausend Euro und mehr einsparen

  1. Größe des Hauses: Familien wünschen sich oft ein Zimmer pro Kind plus ein Arbeits- und Gästezimmer. Die Wohnfläche wächst so schnell auf 150 m2 und mehr. Eine kluge Grundrissplanung macht 6 Zimmer aber auch in einem kompakten Haus möglich. Platz lässt sich oft in Diele, Flur, Küche oder beim Platzbedarf der Treppe einsparen. Eine U-förmige Treppe statt einer geraden Treppe spart schnell 6 m2 Fläche oder mehr. So genügt auch eine Wohnfläche von 130 m2, um allen Wünschen gerecht zu werden.
  2. Systemhaus statt freier Planung: Es ist verständlich, dass Menschen das eigene Haus gern nach den persönlichen Wünschen gestalten möchten. Doch eine freie Planung durch einen Architekten ist teuer. Oftmals lassen sich auch Häuser von Systemanbietern den eigenen Bedürfnissen anpassen und so Kosten sparen. Viele Systemhausanbieter ändern für geringe Mehrkosten die Innengrundrisse und die Zimmeraufteilung oder auch die Außenabmessungen des Hauses.
  3. Freistehend ist teuer: Doppel- und Reihenhäuser sind günstiger als freistehende Häuser. Den größten Unterschied macht in der Regel der Grundstückspreis aus. Doch auch der Bau selbst kann Kosten sparen. Hinzu kommt, dass Mittelreihenhäuser weniger Energie verbrauchen als freistehende Häuser und daher im Unterhalt günstiger sind.
  4. Wände und Böden: Erhebliche Kosten verursacht der Innenausbau des Hauses. Vor allem teure Parkettböden schlagen zu Buche. Moderne Designböden sind deutlich günstiger und mit bloßen Auge oft kaum mehr von einem Fertigparkett zu unterscheiden. Sie sind außerdem robuster und lassen sich leichter pflegen. Günstiger ist es auch auch, die Wände zu tapezieren und anschließend zu streichen, statt aufwändige Qualitätsstandards beim Untergrund zu verlangen, um ein Malervlies verlegen zu können.
  5. Wellness-Ort: Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das Badezimmer ein Ort zum Wohlfühlen. Badausstatter wissen das und sind geschickt darin, Kunden teure Extras zu verkaufen. Doch muss die Wanne freistehend sein? Werden überall Armaturen unter Putz benötigt und macht ein Komfort-WC oder Bidet wirklich glücklicher? Vergleichsweise teuer ist auch das Verlegen der Wandfliesen bis in Deckenhöhe. Es genügt, im Bereich der Dusche die Wände bis zum Türstock mit Fliesen zu belegen. Bei Waschtisch und Wanne genügen 1,20m.
  6. Selbst anpacken: Wer handwerklich geschickt ist, kann durch Eigenleistungen Geld sparen. Das bietet sich zum Beispiel bei den letzten Arbeiten vor dem Einzug an, wie dem Verlegen der Bodenbeläge, dem Tapezieren und Streichen der Wände oder den Außenanlagen. Zwar muss das Material trotzdem bezahlt werden, doch die Handwerkerlöhne werden eingespart. Das honoriert auch die finanzierende Bank und wertet die Lohneinsparung wie Eigenkapital, was als „Muskelhypothek“ bezeichnet wird.
  7. Frische Luft: Neu gebaute Wohnhäuser müssen per Gesetz luftdicht sein. Das ist über einen Test („Blower-Door-Test“) nachzuweisen. Damit frische Luft ins Haus kommt, ist eine Wohnraumbelüftung notwendig. Als besonders komfortabel gilt ein zentrales Lüftungssystem mit einem teuren Zentralgerät mit Wärmerückgewinnung und Zu- und Abluftventilen in fast allen Räumen. Dezentrale Systeme kommen ohne aufwändige Lüftungskanäle aus und sparen daher Geld. Noch günstiger ist die Verwendung einer Fensterfalzlüftung, die als moderne Variante besonders leise und unauffällig ist und am wenigsten das Budget in Anspruch nimmt.
  8. Unterirdisch: Das teuerste Extra beim Bau eines Hauses ist in den meisten Fällen ein Keller. Kosten von 70.000 bis 100.000 Euro können dadurch verursacht werden. Das beginnt mit den aufwändigen Erdarbeiten, gegebenenfalls sogar mit Verbau und Wasserhaltung, geht über den Abfuhr des ausgehobenen Boden (bis zu 1.000 Tonnen, teils Deponiepflicht wegen Güte Z1/Z2) und endet bei der „weißen Wanne“, also einem abgedichteten Keller aus Wasserundurchlässigkeitsbeton. Wer den Keller gar zu Wohnzwecken nutzen möchte, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Zwar ist ein Keller äußerst praktisch, doch ein Hauswirtschaftsraum im Erdgeschoss plus dem Dachboden und einem Gartenhaus schaffen ebenfalls viel Abstellfläche. Ebenfalls können hohe Kosten durch den Bau eines Carports statt einer massiv gemauerten Garage vermieden werden.
  9. Stein auf Stein: In Hamburg sind Fassaden aus Klinkersteinen sehr beliebt. Sie werden wegen der schönen Optik und ihrer Langlebigkeit im feuchten Klima des Nordens geschätzt. Doch eine hochwertig hergestellte Klinkerfassade als zweischaliges Mauerwerk kann Mehrkosten von 30.000 Euro bedeuten. Günstige Lösungen bergen Risiken wie mangelhafte Klinkersteine, unregelmäßiges Fugenbild oder eine Verkleinerung der Wohnflächen.
  10. Und zuletzt: Wer einen besonders klimafreundlichen Neubau errichtet, erhält Förderdarlehen von der KfW. Familien, die ihre erste Immobilie kaufen, erhalten besonders hohe Kreditsummen. So lassen sich Zinsen in fünfstelliger Höhe einsparen und das Klima schonen. Die Details beschreiben wir in unseren Blogbeiträgen „Hausbau-Förderung für Familien deutlich verbessert“ und „Immobilienkäufer in Hamburg profitieren von günstigen Zinsen“.

Wichtigste Vorteile bleiben von Einsparungen unberührt

Die Liste macht deutlich, dass sich beim Hausbau viel Geld einsparen lässt, wenn man die eigenen Wünsche ein wenig einschränkt und sich nicht zu hohen Ausgaben verführen lässt. Der elementare Wohnwert besteht in der Unabhängigkeit durchs eigene Haus und die Investition ins eigene Vermögen und die Altersvorsorge. Diese Werte werden durch einige akzeptable Einschränkungen bei der Größe und Ausstattung des Hauses nicht geschmälert. So kann der Wunsch nach den eigenen vier Wänden auch in der Gegenwart weiter Realität werden.

Foto: peakSTOCK/istockphoto.com


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