Dach dämmen energetische Sanierung Haus

Schlechte Energiebilanz erhöht Kosten und Risiken bei Finanzierung

Für Käufer von Wohnimmobilien gewinnt der Blick auf den energetischen Zustand des Hauses oder der Wohnung künftig noch mehr an Bedeutung. Denn nicht nur hohe Energiekosten und mögliche Investitionskosten spielen eine immer größere Rolle, auch Banken schauen genauer auf die Energiebilanz einer zu finanzierenden Immobilie. Falls Immobilien hier schlecht abschneiden, kann das höhere Finanzierungskosten zur Folge haben oder gar bedeuten, dass Banken eine Finanzierung ganz ablehnen. Experten sprechen bei positiven Effekten der Klimabilanz auf den Wert eines Gebäudes von „Green Premium“ und bei Abschlägen von „Brown Discount“.

Immer mehr Banken führen interne Bewertungsrichtlinien ein, die auch energetischen Standards berücksichtigen. Im einfachsten Fall fließt das Ergebnis des Energieausweises in die Einschätzung der Bank ein. Immobilien mit einem Kennwert von A erhalten einen Bonus, Immobilien mit dem Kennwert E oder schlechter werden schlechter eingestuft, was zu Risikoaufschlägen und damit höheren Zinsen führen kann. Dies kann Immobilienbesitzer übrigens auch bei der Verlängerung einer Zinsbindung im Rahmen einer Anschlussfinanzierung treffen (Prolongation des Darlehens).

Vielzahl von Gründen für Abwertung durch Banken

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum Banken eine solche Abwertung durchführen. Dazu zählen:

  • Es gibt eine geringere Nachfrage nach energetisch ineffizienten Immobilien, da sie höhere Betriebskosten verursachen. Immobilien mit einem schlechten energetischen Standard sind daher oft weniger wertstabil und können im Laufe der Zeit an Wert verlieren. Dies erhöht das Risiko für den Kreditgeber im Falle einer Zwangsversteigerung.
  • Häuser mit einem schlechten energetischen Standard haben höhere Heiz- und Energiekosten. Dies kann die finanzielle Belastung für den Eigentümer erhöhen und das Risiko von Zahlungsausfällen beim Kredit erhöhen.
  • In einigen Regionen gibt es gesetzliche Anforderungen oder Anreize zur energetischen Sanierung von Immobilien. Diese können zusätzliche finanzielle Belastungen für den Eigentümer bedeuten.
  • Zukünftige Änderungen in der Gesetzgebung könnten strengere energetische Anforderungen vorschreiben. Immobilien, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, könnten teure Nachrüstungen erfordern, was das finanzielle Risiko erhöht.
  • Schlechte energetische Standards können auch zu höheren Versicherungsprämien führen, da solche Immobilien als risikoreicher eingestuft werden. Dies erhöht die Gesamtkosten des Eigentümers und damit das Risiko für die Bank.

Banken und Kreditgeber berücksichtigen eine Vielzahl von Faktoren bei der Festsetzung der Zinssätze für Immobilienkredite. Ein schlechter energetischer Standard kann das Risiko und die Kosten für den Eigentümer erhöhen, was sich wiederum in höheren Kreditzinsen niederschlagen kann. Eigentümer sollten daher überlegen, ob energetische Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sind, um langfristig Kosten zu sparen und möglicherweise bessere Kreditkonditionen zu erhalten.

Foto: artursfoto/istockphoto.com


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