Hamburg neue Grundsteuer ab 2025 Hebesätze vorgeschlagen Senator Dressel

Hamburg schlägt neue Hebesätze für Grundsteuer vor

Die neue Grundsteuerreform in Hamburg tritt ab 2025 in Kraft und bringt für Eigentümer von Immobilien sowohl Erhöhungen als auch Ermäßigungen der Grundsteuer mit sich. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) stellte die neuen Hebesätze vor und betonte, dass die Gesamteinnahmen der Stadt dabei gleich bleiben sollen. Insbesondere Besitzer unbebauter Grundstücke, die für den Wohnungsbau geeignet sind, werden stärker zur Kasse gebeten. Der Hebesatz für diese Grundstücke, die unter die neue Grundsteuer C fallen, beträgt 8.000 Prozent. Damit soll die Schaffung von Wohnraum gefördert und Spekulationen mit baureifem Land entgegengewirkt werden.

Für Wohneigentum und die meisten Gewerbetreibenden gilt die Grundsteuer B, deren Hebesatz von 540 auf 975 Prozent erhöht wird. Dressel erklärte laut NDR.de , dass Hamburgs hohes kommunales Leistungsniveau diese Anpassung rechtfertige. Zudem soll die Reform die soziale Durchmischung der Wohnquartiere erhalten. Deshalb wurde ein Wohnlagenmodell eingeführt, das unterschiedliche Hebesätze für verschiedene Wohnlagen vorsieht. Dabei bleibt die Steuermesszahl für Wohnflächen bei 0,70 und für gewerbliche Flächen bei 0,87.

In Beispielrechnungen zeigte Dressel gemäß haufe.de, wie sich die Reform auf verschiedene Immobilien auswirkt. Ein 100 Quadratmeter großes Einfamilienhaus in guter Wohnlage mit einer Grundstücksfläche von 1.000 Quadratmetern wird künftig 731 Euro jährlich kosten, in einer normalen Wohnlage 646 Euro. Eine 100 Quadratmeter große Eigentumswohnung in normaler Wohnlage wird mit 353 Euro veranschlagt. Für land- und forstwirtschaftliche Flächen wird die Grundsteuer A auf 100 Prozent gesenkt.

Kritik an den neuen Regelungen kommt vom Bund der Steuerzahler, der Hamburg als Spitzenreiter bei der Grundsteuer sieht und bedauert, dass die Wohnnebenkosten nicht spürbar gesenkt wurden. Dennoch glaubt Andreas Breitner vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, dass bezahlbares Wohnen in Hamburg weiterhin möglich sein wird, wie er gegenüber dem NDR sagte. Besonders in sehr guten Lagen wird die Grundsteuer steigen, während sie in weniger guten Lagen sinken könnte.

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion kritisierte die späte Versendung der neuen Grundsteuerbescheide im März 2025 und fordert eine zeitnahe Information der Steuerpflichtigen. Der erste Teilbetrag der neuen Grundsteuer ist am 30. April 2025 fällig, weitere Zahlungstermine sind der 15. Mai, 15. August und 15. November 2025. Ab 2026 erfolgt die Zahlung wieder vierteljährlich zu den bekannten Terminen.

Weitere Beiträge zum Thema Grundsteuerreform in Hamburg:

Foto: elxeneize/istockphoto.com


Nach oben scrollen