Bodenrichtwerte in Hamburg Bewertung Grundstück

Bodenrichtwerte in Hamburg: Alles was Sie dazu wissen müssen

Der Bodenrichtwert ist ein essenzieller Faktor in der Immobilienbewertung und kann entscheidend für Kauf-, Verkaufs- oder Finanzierungsentscheidungen sein. Besonders in Hamburg, einer der gefragtesten Städte Deutschlands, spielen Bodenrichtwerte eine zentrale Rolle. In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Bodenrichtwerte in Hamburg.

1. Was ist ein Bodenrichtwert?

Ein Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Preis für einen Quadratmeter unbebauten Boden in einer bestimmten Lage. Er wird in Euro pro Quadratmeter angegeben und dient als Orientierungshilfe für die Bewertung von Grundstücken. Bodenrichtwerte basieren auf den Kaufpreisen tatsächlich verkaufter Grundstücke und bieten eine standardisierte Vergleichsmöglichkeit für Immobilienexperten, Investoren und Eigentümer.

2. Wie wird ein Bodenrichtwert ermittelt?

Die Ermittlung von Bodenrichtwerten erfolgt durch die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, die auf Ebene der Kommunen oder Bundesländer organisiert sind. In Hamburg ist dies der Gutachterausschuss für Grundstückswerte Hamburg. Die Grundlage für die Berechnung bilden die Kaufpreissammlungen, die durch notarielle Kaufverträge erhoben werden. Dabei fließen Informationen wie Lage, Nutzungsmöglichkeiten, Erschließungsgrad und Bodenbeschaffenheit ein.

In Hamburg werden die Bodenrichtwerte jährlich neu festgelegt und in einer Bodenrichtwertkarte veröffentlicht. Diese zeigt die durchschnittlichen Grundstückspreise für die einzelnen Stadtteile und spezifische Lagen .Die Werte erscheinen in der Regel im Mai oder Juni für das Vorjahr.

3. Wann ist ein Bodenrichtwert wichtig für mich?

Ein Bodenrichtwert ist in vielen Situationen von Bedeutung:

  • Beim Kauf oder Verkauf eines Grundstücks: Er gibt einen Anhaltspunkt, ob der Angebotspreis angemessen ist.
  • Für Steuerzwecke: Die neue Grundsteuerreform in Deutschland bezieht den Bodenrichtwert in einigen Regionen als Berechnungsgrundlage ein. Auf bei der Kaufpreisaufteilung wird er herangezogen.
  • Bei der Beleihung von Grundstücken: Banken nutzen Bodenrichtwerte, um den Wert eines Grundstücks bei der Vergabe von Krediten einzuschätzen.
  • Bei Erbschaften und Schenkungen: Der Bodenrichtwert dient oft zur Ermittlung des Verkehrswertes für steuerliche Zwecke.

4. Wie finde ich den Bodenrichtwert für mein Grundstück in Hamburg?

Um den Bodenrichtwert eines Grundstücks in Hamburg zu ermitteln, stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Online über BORIS Hamburg: BORIS (Bodenrichtwert-Informationssystem) ist eine kostenlose Plattform, auf der die Bodenrichtwerte Hamburgs eingesehen werden können. Hier geben Sie die Adresse oder die Flurstücksnummer des Grundstücks ein, um den Wert zu erhalten.
  • Über den Gutachterausschuss Hamburg: Auf der Website des Gutachterausschusses können Bodenrichtwertkarten gekauft oder heruntergeladen werden.
  • Beratung durch Experten: Immobilienmakler oder Gutachter können Ihnen ebenfalls bei der Einschätzung helfen. Seriöse Immobilienmakler unterstützen Sie im Falle eines Verkaufs in der Regel kostenlos dabei.

5. Wie haben sich die Bodenrichtwerte in Hamburg historisch entwickelt?

Hamburg ist seit Jahren eine der begehrtesten Städte Deutschlands. Diese hohe Nachfrage, verbunden mit einem begrenzten Angebot an Bauflächen, hat dazu geführt, dass die Bodenrichtwerte in den letzten zwei Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen sind.

Besonders in zentralen Lagen wie der Hamburger Innenstadt, HafenCity oder beliebten Stadtteilen wie Eppendorf oder Ottensen haben sich die Bodenrichtwerte seit 2010 nahezu verdoppelt. Selbst in den Außenbezirken, wie Bergedorf oder Harburg, ist eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. Ein Treiber dieser Entwicklung sind unter anderem die anhaltende Urbanisierung, steigende Einwohnerzahlen und der Bau hochwertiger Wohn- und Gewerbeimmobilien.

6. Was ist der aktuell höchste und niedrigste Bodenrichtwert in Hamburg?

  • Der höchste Bodenrichtwert: Die höchsten Bodenrichtwerte in Hamburg finden sich in der HafenCity und der Innenstadt. Hier liegen die Werte bei bis zu 20.000 Euro pro Quadratmeter, insbesondere bei Grundstücken in Top-Lagen, die für den Bau von Büros, Hotels oder Luxuswohnungen genutzt werden können.
  • Der niedrigste Bodenrichtwert: In ländlichen Randlagen, wie in Teilen von Bergedorf, Lurup oder Harburg, beginnen die Bodenrichtwerte bei etwa 120 Euro pro Quadratmeter. Diese Werte gelten meist für reine Wohnbauflächen.

Fazit

Die Bodenrichtwerte in Hamburg sind ein entscheidender Indikator für die Bewertung von Grundstücken und spiegeln die Attraktivität und Nachfrage der jeweiligen Lagen wider. Für Eigentümer, Käufer oder Investoren lohnt es sich, diese Werte regelmäßig zu prüfen, da sie als Grundlage für wichtige Entscheidungen dienen. Dank Plattformen wie BORIS Hamburg ist es heute einfacher denn je, die Bodenrichtwerte für spezifische Grundstücke zu ermitteln. Die kontinuierliche Preissteigerung in Hamburg zeigt jedoch, dass der Traum vom Eigenheim in der Hansestadt für viele eine finanzielle Herausforderung bleibt.

Foto: sommart/istockphoto.com


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